Ferda Ataman wird Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung. Eine richtige Entscheidung. 

Wir begrüßen die Wahl von Ferda Ataman zur Beauftragten für Antidiskriminierung ausdrücklich. 

Ataman hat sich über viele Jahre hinweg ehrenamtlich und beruflich in der Arbeit gegen Diskriminierung verdient gemacht. In unterschiedlichen Funktionen forderte sie stets eine Debatte um Diskriminierung und Rassismus ein und stritt für den Schutz von Menschen, die auf individueller und struktureller Ebene von Diskriminierung und Rassismus betroffen sind. Auch als Publizistin und Kolumnistin hat Ataman dazu beitragen, dass im Einwanderungsland Deutschland wichtige Debatten über das Selbstverständnis dieser Gesellschaft, über Repräsentation marginalisierter Gruppen und um die strukturelle und institutionelle Dimension des Rassismus-Problems geführt wurden. 

Sie setzte sich glaubwürdig, fachlich kompetent und konstant gegen Diskriminierung und für eine inklusive Gesellschaft ein. Bereits 2012 gründete sie den Mediendienst Integration, eine Recherche- und Informationsplattform mit Zahlen, Fakten und Hintergrundberichten zu Migration, Integration und Asyl in Deutschland. Es folgte die Gründung der Neuen deutschen Medienmacher*innen – einem Zusammenschluss von Journalist*innen, die mehr Vielfalt in den Medien fordern und auf diskriminierende Berichterstattung aufmerksam machen. Auch die neuen deutschen organisationen hat Ferda Ataman mitinitiiert. Das postmigrantische Netzwerk ist ein diverser Zusammenschluss von über 170 deutschen Organisationen und Initiativen, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven gegen Rassismus, für Gleichstellung aller Menschen und für eine offene und inklusive Gesellschaft einsetzen.  

Vier Jahre lang war die Leitung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes nicht besetzt, dabei ist Diskriminierung weder ein Mode- noch ein Randthema, sondern ein zentrales gesellschaftliches Problem. In Bezug auf rassistische Diskriminierung sehen das über dreiviertel der Bevölkerung so, das belegte jüngst der Rassismusmonitor. Gleichzeitig sind rassistische Vorstellungen und Praktiken Teil des Alltags in Deutschland. Der Handlungsbedarf ist groß. Im Zentrum muss der Schutz Betroffener stehen.

Wir sind froh, dass mit Ferda Ataman eine starke Stimme im Einwanderungsland Deutschland ein solches Amt einnimmt. Wir sind sicher, dass sie die Themen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes intersektional vertreten wird und auch für besseren Diskriminierungsschutz von Menschen mit Behinderung, diversen Geschlechtern, queeren Menschen und anderen eintreten wird. 

 

Zu den ndo: Das postmigrantische Netzwerk "neue deutsche organisationen" ist ein Zusammenschluss von über 170 Initiativen aus ganz Deutschland, die sich für Vielfalt und gegen Rassismus engagieren. Die Geschäftsstelle wird gefördert durch die Stiftung Mercator.

Pressekontaktmedien  neue-deutsche-organisationen.de

Die Pressemitteilung als PDF-Format finden Sie hier.