Weiße Politiker*innen sondieren unter sich – so geht Aufbruch in die Zukunft nicht!

Bündnis90/Die Grünen und FDP haben die Sondierungsgespräche gestartet. Die Verhandlungsrunde besteht komplett aus weißen Menschen – auch bei den Grünen. Das ist das falsche Zeichen. Wozu haben die Grünen ein Vielfaltsstatut? Laut eigenen Aussagen wollen sie damit zeigen, dass Vielfalt heißt, „Strukturen zu öffnen und zu verändern“, aber dem kommen sie schon bei den ersten Verhandlungen einer künftigen Regierung nicht nach. Kaum jemand*e würde eine reine Männerrunde bei diesen Verhandlungen akzeptieren, warum gilt Selbiges nicht in Bezug auf Menschen, die von Rassismus betroffen sind?

Es ist 2021: Rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung hat einen sogenannten Migrationshintergrund. Die Einbeziehung von Schwarzen Menschen und People of Color kann keine bloße Wohlfühl-Rhetorik bleiben – sie ist dringend geboten. Weder unsere Perspektiven noch unsere Forderungen dürfen länger ausgeblendet und unter den Teppich gekehrt werden. Unter den jungen Menschen, die überwiegend die Grünen gewählt haben, ist der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund weit höher. Das ist auch ihre Gesellschaft. Die Grünen setzen schon zu Beginn ihrer Regierungsbeteiligung die falschen Weichen. Der Aufbruch in eine inklusive und rassismuskritische Zukunft sieht anders aus. Dabei hoffen viele Menschen, die von Rassismus betroffen sind, gerade bei den Grünen auf eine diskriminierungskritische und diversitätsorientierte Politik. Diese Hoffnungen gilt es nicht leichtfertig zu enttäuschen.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zu den ndo: Das postmigrantische Netzwerk "neue deutsche organisationen" ist ein Zusammenschluss von 130 Initiativen aus ganz Deutschland, die sich für Vielfalt und gegen Rassismus engagieren. Die Geschäftsstelle wird gefördert durch die Stiftung Mercator.      

Pressekontakt: medien@neue-deutsche-organisationen.de