Vier Jahre nach dem Anschlag in Hanau: Die ‚neuen deutschen organisationen‘ fordern konsequente Schutzmaßnahmen für Sinti und Roma sowie für migrantische, muslimische und jüdische Menschen

Am 19. Februar 2024 jährt sich der rechtsterroristische Anschlag von Hanau zum vierten Mal. Seit diesem Attentat sind rechtsextreme Bewegungen und Parteien in einigen Bundesländern jedoch noch stärker geworden. Politik und Sicherheitsbehörden müssen unbedingt die Sicherheit migrantischer, muslimischer und jüdischer Menschen gewährleisten. Der Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus ist für uns ein Kampf um Leib und Leben.

Der Untersuchungsausschuss zum Anschlag in Hanau brachte massive Verfehlungen der Behörden und der Politik ans Tageslicht. Die Angehörigen und Überlebenden wie auch die Initiative 19. Februar leisten nach wie vor Aufklärungsarbeit. Sie fordern, dass Verantwortung übernommen wird; Nachwirkungen auf politischer Ebene blieben bisher jedoch aus

Für die Angehörigen und Überlebenden geht der Kampf für Erinnerung, Aufklärung und Konsequenzen also weiter. Verantwortliche in den Behörden und der Politik müssen über ihre Anteilnahme hinaus Maßnahmen zur Aufarbeitung ergreifen. Gerade in Zeiten des erstarkenden Rechtsextremismus ist ein solches konsequentes Handeln essentiell, um nachhaltig gegen rechte Strukturen und Narrative vorzugehen. Die Erinnerung an den rassistischen Anschlag von Hanau ist untrennbar mit dem Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus verbunden. Dies gilt an jedem Tag, nicht nur am 19. Februar.

Die CORRECTIV-Recherche hat gezeigt: Rechten Kräften muss der Nährboden entzogen werden – das gilt sowohl für rechtsradikale Parteien wie auch für rassistische Strukturen in Behörden. Die Bundesregierung muss die Sicherheit migrantischen, muslimischen und jüdischen Menschen sowie von Sinti und Roma in den Fokus rücken.

            
Die ndo fordern: 

  • Eine lückenlose, nachhaltige Aufarbeitung des rassistischen Attentats in Hanau.
  • Staatliche Unterstützung für die Angehörigen und Überlebenden rechter Anschläge.
  • Ein Mahnmal auf dem Marktplatz von Hanau.
  • Konsequente Maßnahmen gegen rechtsradikale, rassistische Strukturen und Praktiken in staatlichen Behörden wie der Polizei.

 

Wir rufen dazu auf, an der ersten bundesweiten Demonstration am Samstag, dem 17.02.2024 in Hanau teilzunehmen. Ebenso rufen wir dazu auf, am 19.02.2024 auf den Straßen und Plätzen aller Städte und Dörfer in Deutschland Kundgebungen, Demonstrationen und Gedenkaktionen zu initiieren und an ihnen teilzunehmen.          
 

In Gedenken an Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. 

 

Zu den ndo: Das postmigrantische Netzwerk “neue deutsche organisationen” ist ein Zusammenschluss von über 200 Organisationen und Initiativen aus ganz Deutschland, die sich für Vielfalt und gegen Rassismus einsetzen. Die Geschäftsstelle der ndo wird gefördert durch die Stiftung Mercator.


Pressekontakt: medien@neue-deutsche-organisationen.de 

Die Pressemitteilung im PDF-Format finden sie hier.